Aktion der Staatsoper: Max-Joseph-Platz für alle?

Staatsoper - Platz für alle

Am Samstag bot der Max-Joseph-Platz vor der Staatsoper und der Residenz ein überraschendes Bild: Über zwanzig Sofas und Sessel standen über den Platz verstreut, Münchner sonnten sich im Sessel, Touristen fotografierten einander auf den Sofas …

Staatsoper wirbt für Umgestaltung

Die Bayerische Staatsoper hatte zu der Aktion „Ein Platz für alle“ geladen, um für eine Umgestaltung des Max-Joseph-Platzes zu werben. Eigentlich ist die Fläche kaum nutzbar: Der Boden um das Max-Joseph-Denkmal ist großflächig groben Steinen gepflastert, der holprige Platz mit einer Kette abgesperrt. Genutzt wird dieser Bereich normalerweise nur bei der „Oper für alle“ im Sommer, wenn eine Opernaufführung auf Leinwand nach draußen übertragen wird, oder wenn die Fläche ausnahmsweise für eine künstlerische Installation verwendet wird. Der übrige, asphaltierte Teil des Platzes ist von der monströs anmutenden Tiefgaragenzufahrt in der nordwestlichen Ecke sowie von parkenden Touristenbussen geprägt, die zum Teil den Blick auf das Nationaltheater verstellen (siehe oben).

Max-Joseph-Platz vor Staatsoper

Am Lehrstuhl für Landschaftsarchitektur und öffentlichen Raum an der TU München haben sich mehrere studentische Abschlussarbeiten der Neugestaltung des Max-Joseph-Platzes gewidmet, die Website der Staatsoper zeigt einige Entwürfe. Die Staatsoper nennt auch diverse prominente Unterstützer, die sich eine bessere Aufenthaltsqualität wünschen. Begleitend gab es eine Online-Petition des Unternehmers Ferdinand Hirmer.

Städtische Pläne für den Max-Joseph-Platz

Nun wird sich die Stadt der Sache annehmen, die studentischen Entwürfe dienen also dazu, die Neugestaltung zu inspirieren: Braucht der Platz ein Café oder andere Sitzmöglichkeiten, Begrünung oder Wasserspiele? Eher wie der Gärtnerplatz oder wie eine italienische Piazza?

Was letzten Endes aus der Tiefgarage werden soll, weiß momentan noch niemand. Falls man auf sie verzichten will, wird die Auseinandersetzung hart werden – es geht immerhin um 400 Stellplätze. In München ist es ja schon ein Drama, wenn über das Stadtgebiet verteilt 25 Autoparkplätze in Fahrradabstellplätze umgewidmet werden sollen – die entsprechende Stadtratsdebatte soll einst zwei Stunden gedauert haben. Um es mit einem Kalauer sagen: Das wichtigste Nationaltheater in Deutschland ist immer noch der Autoverkehr.

Wer sich einen genaueren Eindruck von den studentischen Entwürfen für den Max-Joseph-Platz machen will, kann sie noch am 2. Juni von 11 bis 14 Uhr im Königssaal der Staatsoper (Nationaltheater) besichtigen. Eintritt frei.

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