Das Buchheim-Museum in Bernried liegt direkt am Starnberger See. Am schönsten erreicht man Bernried per Schiff von Starnberg, indem man einen Teil der großen Rundfahrt macht, oder auf dem kurzen Weg von Tutzing:
In Bernried führt der Uferweg zum Buchheim-Museum, fast direkt am See entlang (Ausblick siehe Foto oben). Nur am Anfang und um eine Bootswerft muss man einen Schlenker weg vom See machen, braucht aber nicht außen um die Hotelanlagen herumlaufen. Hier der Blick vom Uferweg auf den Starnberger See und die Segelboote:
Der Weg führt direkt zum Museum, das auf einer kleinen Anhöhe liegt. Der Bau des bekannten Architekten Günter Behnisch erinnert selbst ein wenig an ein Schiff – hier der Blick auf den nördlichen Teil des Gebäudes:
In der Nähe des Haupteingangs trifft man neben der dicken Dame (siehe oberstes Bild) auch auf den Unterwassser-BMW von Siegfried Ulmer, der mit Meeresgetier besetzt ist:
Im Untergeschoss steht neuerdings ein weiteres Gefährt – ein Peugeot Pickup. Das „Taxi Luxembourg“ des Künstlers Dominique Zinkpe aus Benin steht für die improvisierten Transportmöglichkeiten in Westafrika. Über der Windschutzscheibe steht „Bonne Arrivée“ – man braucht offenbar Glück, um gut ans Ziel zu kommen.
Im Jahr 2014 eröffnete auch das imaginäre Café Littwin mit seinen skurrilen Gästen. Diese Installation hat Feldafinger Bildhauerin Angelika Littwin-Pieper geschaffen:
Lothar-Günther Buchheim (1918 – 2007) interessierte sich als Kunstsammler ganz besonders für die expressionistische Künstlergruppe Brücke und deren Vorbilder in Afrika und der Südsee. Viele Werke der Brücke-Maler kaufte er schon in der Nachkriegszeit, als deren Wert noch deutlich unterschätzt war. Aber Buchheim sammelte auch Karusselltiere – im Museum sieht man neben diversen Pferden auch diesen Laufvogel im Parterre:
Karussellfiguren hatte Buchheim schon in seinem Haus in Feldafing gesammelt. Im Museum hängt ein Foto, das ihn mit Walter Scheel beim Kaffee trinken in einem Schwanengefährt im Garten zeigt. In Feldafing sollte eigentlich auch das Museum gebaut werden, doch die Feldafinger akzeptierten die Pläne ihres streitbaren Einwohners nicht, und so kam das Museum nach Bernried, wo noch ein passendes Seegrundstück aufzutreiben war.
Ein mehrere Meter breiter Steg ragt weit aus dem Gebäude und auf den Starnberger See hinaus, bei klarem Wetter sieht man hier die Alpen. Neben dem Ausgang zum Steg gibt es auch eine Terrasse mit Liegestühlen zum Entspannen.
In diesem Gebäudeteil befinden sich Buchheims eigene Werke. Ein Raum präsentiert seine Zeichnungen, Fotografien und Texte, die bei der Marine und im U-Boot-Krieg entstanden. Die meisten Deutschen kannten Buchheim vor dem Bau des Museums in Bernried nicht als Künstler und Kunstsammler, sondern als Autor des Romans „Das Boot“, der im Museum ebenfalls seinen Platz gefunden hat.
Im westlichen Gebäudeteil am Haupteingang befindet sich Buchheims expressionistische Sammlung, die derzeit als Leihgabe unterwegs ist. Bis 11. Oktober ist noch die Ausstellung „Gipfeltreffen“ zu sehen, bei der Bilder von Ernst Ludwig Kirchner auf zeitgenössische Gemälde des Malers Bernd Zimmer treffen. Zentrales Motiv der Ausstellung ist der Berggipfel Tinzenhorn in Graubünden, der schon Thomas Mann als Zauberberg diente und von Zimmer vielfach in leuchtenden Farben festgehalten wurde.
Auch der Weg durch den Park zurück zum See erinnern an wilde Landschaften: Einige Bäume am Rand der Wiese stehen schief oder sind umgestürzt, anscheinend wird der alte Baumbestand nicht von Förster gepflegt.
Informationen zum Buchheim-Museum: www.buchheimmuseum.de
geöffnet von Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr
im November bis März von 10 bis 17 Uhr
Informationen zur Seenschifffahrt: www.seenschiffahrt.de
Große Rundfahrt (von Starnberg bis Bernried) noch bis 27.9.
Südliche Rundfahrt (von Tutzing bis Bernried) am Wochenende bis 11.10.
Anfahrt mit der S-Bahn bis Tutzing oder mit der Regionalbahn bis Bernried.
Auch die Fahrt mit der S-Bahn nach Starnberg im Herbst hat ihren besonderen Reiz.