Grüne Welle für Radler in der Schellingstraße

Verkehrsmessung

Am Mittwoch in der Schellingstraße: Ein Student der Technischen Universität saß an der Ecke zur Luisenstraße und hatte ein Messgerät aufgebaut. Der Hintergrund ist, dass in der Schellingstraße ein Pilotversuch zur Grünen Welle für den Radverkehr läuft, siehe die Informationen der Stadt zum Thema.

Das heißt praktisch, die Ampelschaltung in der Schellingstraße ist in der ersten Zeit vorwiegend für eine Geschwindigkeit von 20 km/h optimiert, danach sollen weitere Geschwindigkeiten getestet werden. Es kann aber immer zu Abweichungen kommen, wenn es für das Vorankommen der Linienbusse notwendig ist.

Der TU-Lehrstuhl für Verkehrstechnik begleitet das Projekt wissenschaftlich, das Thema wird auch in Bachelor- und Masterarbeiten bearbeitet. Das Gerät oben im Bild erfasst die vorbeifahrenden Autos. Da an mehreren Stellen gemessen wird, kann errechnet werden, wie schnell die Autos vorwärts kommen. Die Fortbewegung von Radfahrern wird via GPS gemessen.

Eine weitere Frage ist, wie es sich auf den Verkehr auswirken würde, wenn die Schellingstraße Radstreifen hätte und dafür die Parkplätze geopfert würden. Auch das kann errechnet werden, wenn die Daten vorliegen. Wie pflegt doch Michael Mattar von der Münchner FDP (!) so schön zu sagen? Es gibt kein Recht auf einen freien Parkplatz im öffentlichen Raum.

Wer war im Juni öfter in der Schellingstraße unterwegs – funktioniert die Grüne Radler-Welle aus eurer subjektiven Sicht? Oder sind meine Leser zu schnell für Tempo 20?

Ein Gedanke zu „Grüne Welle für Radler in der Schellingstraße

  1. Jürgen Stock

    Ich zitiere Herrn Mattar einmal nach dem Maxvorstadtbolg vom 2. April 2017: »Es gibt kein Grundrecht auf einen Parkplatz im öffentlichen Raum!« Zum Glück ist Dr. Mattar kein Jurist, aber das mit dem GRUNDRECHT kann man ihm natürlich auch so nicht durchgehen lassen, abgesehen davon, dass eine solche Äußerung auch in anderer Hinsicht wohl kaum durchdacht ist.
    Man sollte jedoch das Parkplatzproblem, das die Maxvorstadt zweifelllos hat, und die Grüne Welle nicht so ohne weiteres vermischen. Man kann keine Grüne Welle für alle Verkehrsteilnehmer realisieren, ganz allein wegen ihrer unterschiedlichen Geschwindigkeiten. Das gilt sogar, wenn man sich die Gruppe der Fahrradfahrer allein herausnimmt, ob mit oder ohne Fahrradweg. Wenn schon Grüne Welle, dann doch bitte für die (ÖPNV-) Busse. Dahinter steht eindeutig öffentliches Interesse. Das wird sich technisch aber vermutlich nur so realisieren lassen, dass die Busse sich die Kreuzungen freischalten können. Strenggenommen also keine „Welle“.
    Man darf einmal gespannt sein, was bei dem Versuch herauskommt. Und ob das dann auch publiziert wird. Es gibt nämlich seit 2014 (oder sogar länger) auch versuchsweise Hybrid-Busse der MVG, z. B. auf den Linie 52 und 132, aber von einem Versuchsergebnis hört und liest man nichts.

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