Am 11. und 12. Juni öffneten wieder zahlreiche Ateliers in der Maxvorstadt und in Schwabing ihre Türen für Interessierte, wie immer unter dem Motto Kunst im Karrée.
In der Zentrale bei 84GHz konnte man sich anhand beispielhafter Arbeiten einen Überblick verschaffen. Ich habe mich bei meinem Rundgang auf Atelierhäuser und einige weitere Ateliers in der Maxvorstadt konzentriert, beim Fotografieren auf die Malerei. (Die kleinen Fotoreihen unten bilden eine Galerie zum Durchklicken, die einzelnen Fotos können auch kommentiert werden.)
Das Atelierhaus Theresienstraße wurde vor 115 Jahren als Atelier für Glasmalerei errichtet. In einem Raum, dermehrere Stockwerke hoch war, wurden Kirchenfenster gebaut. Heute arbeiten hier einige Kunsthandwerkerinnen mit Silber, Stoff, Leder, Papier und anderen Materialien. Hier kann man u.a. Schmuck und sehr schicke Taschen kaufen.
Das Atelierhaus Adalbertstraße wurde vor über 100 Jahren für Maler gebaut. Typisch für solche Atelierhäuser sind große Fenster auf der Nordseite, damit bei hellem und gleichmäßigem Licht gearbeitet werden kann. Schauen wir in das Atelier der Künstlerin Margarethe Fritz-Herrmann:
Gleich gegenüber die Malerin Rosa Quint, die neben Öl und Leinwand auch gern transparente Materialien wie Pergamentpapier oder Plexiglas nutzt:
Weiter geht’s zum Türkenhof – er gehört heute der Stiftung einer Brauerei. Im Erdgeschoss waren früher Pferdeställe untergebracht, heute ist dort eine Kunstschule. Im ersten Stock sind mehrere Ateliers an Künstler vermietet.
Hier schauen wir die Ateliers von Wolfgang Müller-Jakob, Georg Gaigl und Anette Koch:
In der Heßstraße an der Ecke Steinickeweg befindet sich ein Atelier aus der Nachkriegszeit, das mit städtischer Beteiligung errichtet wurde. Hier hat unter anderem die Malerin Petra Amerell ihre Atelierwohnung:
Wer mehr Bilder von Petra Amerell sehen möchte, kann noch bis Ende Juli ihre Ausstellung in der Galerie Bezirk Oberbayern (gegenüber vom Haus der Kunst) besuchen.
Bleiben wir in der Heßstraße: Lothar Wurm war früher Architekt, hat sich aber immer mehr der Malerei zugewandt. Seine klein- und großformatigen Bilder stehen unter dem Motto der Idylle, ohne die abgebildeten Motive zu verklären. Hier weitere Eindrücke aus seinem Atelier, das sich in einem Wohnhaus befindet:
Außerdem gibt es bei Kunst im Karrée immer einige Live-Events: Musik oder Lesungen, Performance oder Pantomime. Hier der Lyriker Daniel Graziadei, der mit einer Reiseschreibmaschine und einer Rolle Faxpapier als Spontandichter unterwegs war:
Zum Schluss ein Tipp für alle, die Kunst im Karree verpasst haben oder noch mehr Kunst sehen möchten: Ab Freitag, den 17. Juli geht es mit der Jahresausstellung an der Akademie der Bildenden Künste weiter. Es lohnt sich, zum Eröffnungsabend zu kommen.
Siehe auch
Jahresausstellung in der Kunstakademie 2014
Jahresausstellung in der Kunstakademie 2013
Kneipe, Kellnerblock und Kirchenjahr
P.S. Dieser Blogeintrag gehört zur Blogparade der Ironblogger München. An jedem Tag im Juli schreibt ein anderes Mitglied unserer Gruppe bzw. unseres Stammtischs einen Eintrag, der mehr oder weniger mit München zu tun hat. Gestern erklärte Frau Lehmann, warum sie München liebt, morgen ist Tanja Praske dran und widmet sich womöglich der Kulturvermittlung in München.
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Liebe Irene,
merci für diesen schönen Bericht. Ich habe es leider nicht geschafft, am Wochenende mir die Ateliers in der Maxvorstadt anzuschauen – dafür gibt es deinen Bericht und deine Bilder!
Ich denke, ich habe etwas verpasst. Kann man denn die Ateliers auch ohne so einen Special Day betreten?
Und ja, ich werde etwas über die Kulturvermittlung morgen schreiben: Es geht mit Kindern ins Museum, was sonst!
Alles Gute und herzlich,
Tanja
Hm, ohne Kunst im Karrée oder Ähnliches wird es schwierig, da müsste man sich wohl individuell anmelden … was mir sonst noch einfällt:
Heute Abend gibt es von 17 bis 21 Uhr eine Kunst-im-Karrée-Finissage mit Skulpturen bei Isolden in Schwabing.
LOT62 (Atelier und Laden von drei Künstlerinnen in der Schleißheimer Straße) macht bei den Abendöffnungen der Galerien in der Maxvorstadt mit.
Im Atelierhaus Theresienstraße ist vor Weihnachten ein Öffnungstag.
Und die nächsten Ateliertage in zentraler Lage sind wahrscheinlich im Oktober in Neuhausen.
Bin gespannt auf den Artikel – habe ja einige Nichten zu bespaßen :-)
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