Derzeit beherrschen Baustellen die Schleißheimer Straße: Sie wird umgebaut, um links und rechts Fahrradstreifen anzulegen. Das Bild wurde an der Kreuzung Theresienstraße mit Blick nach Norden aufgenommen, auf der linken Seite liegt der Maßmannpark.
Bisher nutzten Radfahrer in der Schleißheimer Straße die Fahrbahn, sofern sie sich trauten. Radstreifen sind für eher unsichere Radler attraktiv, die sich nicht auf die Fahrbahn einer Durchgangsstraße trauen. Radstreifen sind viel sicherer als herkömmliche Radwege, die oft hinter den parkenden Autos versteckt sind, weil der Radstreifen auf der Fahrbahn liegt und man deshalb von Autofahrern als Teil des Verkehrs bemerkt wird. Außerdem gibt es auf Radstreifen keine Geisterradler, die in die falsche Richtung fahren – auf der Fahrbahn nehmen sich Radfahrer auch selbst ernster als auf einem Hochbord-Radweg.
Im Rathausinformationssystem können weitere Informationen herunter geladen werden, auch Visualisierungen, wie die Schleißheimer Straße nach dem Umbau aussehen wird. Der Umbau hat seinen Preis – die Gehwege werden nach dem Umbau deutlich schmäler sein als vorher, weil die Parkplätze für Autos bleiben, siehe auch Matthias‘ Blogeintrag.
Ein weiterer Kritikpunkt an so manchem Münchner Fahrradstreifen wäre die geringe Breite der Sicherheitsstreifen zwischen parkenden Autos und Radstreifen: Ein halber Meter ist nicht viel, wenn man weiß, dass eine aufgerissene Autotür deutlich über einen Meter beanspruchen kann. Deshalb sollte man auf solchen Radstreifen nicht am rechten Rand fahren. Mehr dazu siehe Kottan ermittelt: Autotür als Problemzone.
Mit Ausnahme des kurzen Stücks zw. Nordbad und Agnesstr. werden dort keine Radstreifen angelegt sondern „Schutzstreifen“. Und leider auch noch sehr oft in der absoluten Mindestbreite von 125cm (und da zählen die Markierungen mit dazu). Ich bin übrigens der Meinung, dass man dort wegen der Fahrbahnbreite recht gut radfahren konnte, ich weiß nicht, weshalb man da jetzt wieder so eine Trennung in den Köpfen zementieren muss. Denn auch wenn so ein Schutzstreifen nicht verpflichtend ist (weiß aber eher nur eine Minderheit) wird wieder jeder sklavisch auf diese Trennung bestehen. Was ich dort sinnvoll gefunden hätte, wären Bikeboxen an den Ampeln, aber die wird es leider nicht geben.
Schade auch, dass man wieder Radfahrer gegen Fußgänger ausspielt.