Neulich in der Theresienstraße nahe der U-Bahn bemerkt: Die Bäckerei Zöttl ist nicht mehr da, jetzt gibt es hier einen veganen Dönerladen. Was man wohl im benachbarten kurdischen Friseurladen davon hält? Das kann ich beim nächsten Haareschneiden klären.
Biegt man um die Ecke, dann sieht man: Der biedere Elektroladen in der Augustenstraße hat ein Schaufenster umdekoriert. Sonst war an dieser Stelle immer ein Mix aus allerlei praktischen Kleingeräten für die Küche zu sehen. Jetzt dreht sich alles um Smoothies, die frisch gemixten Obst- und Gemüsesäfte mit seltsamen Zutaten:
Diese Auswüchse könnte man dann wohl als symbolischen Abschluss der Gentrifizierung werten. Diese ist in einem Uni-Viertel natürlich nichts Besonderes und auch nichts Neues. Vielleicht sollte man hier eher von einer Prenzelbergisierung sprechen?
Aber ernsthaft: Was die Lage in unserem Viertel so schwierig macht, ist weniger die Gentrifizierung, sondern die hohe Fluktuation. Jedes Jahr ziehen 20 Prozent der Bewohner wieder aus der Maxvorstadt weg, und wo oft neu vermietet wird, gibt es viele Gelegenheiten, die Miete neu festzusetzen und deutlich zu erhöhen. So gehört die Maxvorstadt mittlerweile zu den teuersten Wohngegenden Münchens, obwohl das Viertel wenig Altbauten hat und im Vergleich zu Schwabing und dem Glockenbachviertel recht pragmatisch und schnörkellos daher kommt.
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