Die Karl-Theodor-Straße zwischen Luitpoldpark und Bayernpark, Blick in Richtung Osten: Wir sehen auf der rechten Seite einen Radweg, wie er typisch für die achtziger Jahre ist, denn damals wurden viele solcher Pseudo-Radwege von den breiten Schwabinger Gehwegen abgezwackt. Dadurch wird es natürlich für die Fußgänger deutlich enger, besonders wenn auch noch Waren vor Geschäften stehen. Heute weist man solche schmalen Streifen kaum noch mit dem blauen Schild als benutzungspflichtig aus, denn sie entsprechen nicht den baulichen Anforderungen für Radwege.
Östlich der Belgradstraße hat man sich deshalb im Lauf der letzten Jahre zu einer anderen Verlegenheitslösung durchgerungen – den Schutzstreifen auf der Fahrbahn:
Via Internet habe ich leider nicht eindeutig klären können, seit wann er besteht. Die nicht durchgezogene Linie darf von Autos und Fahrrädern überfahren werden. Ein offensichtlicher Nachteil ist, dass der Abstand zu den parkenden Autos zu gering ist. Wenn man das hätte vermeiden wollen, hätte man wohl Parkplätze auflösen oder Fahrspuren verkleinern müssen, und zumindest ersteres wäre nur in Sonderfällen durchsetzbar.
Wer also ausreichend Abstand zu parkenden Autos halten möchte, fährt eher auf der linken Seite des Streifens (siehe Kottan ermittelt: Autotür als Problemzone). Dann könnten sich aber manche Autofahrer legitimiert fühlen, mit knappem Abstand an den Radfahrern vorbeizuziehen, weil doch jeder auf „seinem“ Streifen bleibt. Das ist unangenehm, aber immerhin sind Unfälle durch zu knappes Überholen viel seltener als solche, bei denen Radfahrern die Vorfahrt genommen wird, weil man erst gar nicht an sie gedacht hat.
Ein Vorteil der Streifen ist, dass sich weniger erfahrene Radfahrer durch die Schutz- und Radstreifen an das Radeln auf der Fahrbahn gewöhnen und damit langfristig sicherer unterwegs sind. Und die Fußgänger haben wieder genug Platz.
Die Radfahrstreifen und Schutzstreifen in der Karl-Theodor-Straße wurden in der zweiten Jahreshälfte 2013 aufgebracht. Ich habe auf meinem Rechner noch Fotos von dort von Anfang Dezember 2013 liegen, damals waren die Markierungs- und Baumaßnahmen fast abgeschlossen.
Danke für die Info!
Angeblich hätten im Sommer zwischen Belgrad und Schl.heimer beidseitig auch Rad- oder Schutzstreifen wie in der Gabelsbergerstr. kommen sollen. Zu Lasten von jeweils einer Fahrspur. Diese Arbeiten wurden aber klammheimlich „zurückgestellt“, weil es „Protest“ von Seiten der Groko gegeben hätte. Die Politik hat zwar bei derartigen verkehrsrechtlichen Anordnungen eigentlich nichts zu sagen, aber wie das halt so ist… Ähnlich Situation u.a. Briennerstr. zwischen Königsplatz und Stiglmaierplatz oder Herzog-Heinrich-Str. zwischen Lindwurm und Paul-Heise-Str. und weitere…
Wie von IBikeMunich angesprochen gibt es ja nach wie vor einen Beschluss einen Radstreifen zulasten einer Fahrspur einzurichten. Weiß jemand von euch näheres, wie es damit steht?
Es wird beidseitig Radfahrstreifen unter Wegfall jeweils einer Fahrspur geben, die vorbereitenden Arbeiten daran laufen und haben sich u.a. deshalb verzögert, weil die MVG noch die Positionierungen ihrer Bushaltestellen klären musste und weil an der Kreuzung mit der Schleißheimerstraße auch noch Verbesserungen für den Radverkehr mitgemacht (werden mussten). Beschlossen wurde das ja bereits im Juni 2016.