Fotoausstellung „American Realities“ im Amerikahaus

Ausstellung American Realities

Der dänische Fotograf Joakim Eskildsen war sieben Monate lang für das Time Magazine in den USA unterwegs. Hier ist er vielen Arbeitslosen aus den mittleren und unteren Schichten begegnet, hat Obdachlose und Bewohner von Behelfsunterkünften fotografiert, Menschen, die um kostenloses Essen anstehen. Es sind Amerikaner und einige Einwanderer, die seit bald 10 Jahren unter der wirtschaftlichen Krise leiden, aus der die USA nicht ganz herausgekommen sind, oder an der Küste des Südens noch mit den Folgen der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko oder dem Hurrican Katrina zurechtkommen müssen.

Die Reise führte Joakim Eskildsen durch die statistisch ärmsten Counties, die in den Staaten New York, Kalifornien, Louisiana, South Dakota und Georgia liegen – oft nicht weit entfernt von wohlhabenden Gegenden. Der Fotograf war bei der Ausstellungseröffnung im Amerikahaus anwesend. Er berichtete, dass die Menschen sehr aufgeschlossen waren und sich gern auf ein Gespräch und das Fotografieren einließen: Sie waren wohl froh, dass sich mal jemand für sie interessierte, noch dazu jemand vom Time Magazine.

Aus dem Publikum kam die Frage an den Fotografen, ob die Menschen womöglich für Donald Trump gestimmt hatten. Aber das konnte niemand so genau zuordnen, die Gastgeberin des Amerikahauses wies darauf hin, dass es gerade für Obdachlose nicht einfach ist, sich überhaupt registrieren zu lassen. Ein anderer Besucher warf ein, dass Trump viele Stimmen von weißen Arbeitslosen aus der aufgegebenen Schwerindustrie bekommen hatte, in einer Gegend, in der sich Hillary Clinton nicht sehen ließ.

Besucher der Ausstellung im Amerikahaus

Bild: Besucher der Ausstellung American Realities

Ausstellung noch bis 10. Februar 2017 im Amerikahaus München, Barer Str. 19a
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 10 bis 17 Uhr, Mittwochs bis 20 Uhr

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