Der Bau der Tiefgarage konnte nicht gestoppt werden – jetzt versuchen die aktiven Freunde des Josephsplatzes, bei der Neugestaltung der Oberfläche mitzureden. Am Freitag stellten sie direkt am Platz eigene Entwürfe vor, die grafischen Simulationen hängen zum Teil im Schaukasten des Vereins nahe des U-Bahn-Aufzugs und stehen vielleicht auch bald auf der Website.
Der Entwurf des Büros, das den offiziellen Wettbewerb gewonnen hat, wird auf der Website der Stadt München vorgestellt. Das ergänzende Konzeptblatt bezieht sich auf den malerischen Städtebau des Viertels und den Englischen Landschaftsgarten dieser Zeit. 16 Bäume sollen als bescheidener Ersatz für die gefällten Exemplare neu gepflanzt werden, die Arten sollen aus der natürlichen Vegetation stammen: Von Linden, Eichen, Hainbuchen und Feldahorn ist die Rede. Ob die Tiefgarage tatsächlich Eichen und Linden tragen kann und genug Erdreich auf der Decke sein wird? Der zu bepflanzende Platz wird jedenfalls kleiner sein als ein Karree im Alten Nördlichen Friedhof, sodass sich die Wirkung dieses Englischen Gartens in Grenzen halten wird.
Bei den Freunden des Josephsplatzes fassen Birken und Sträucher den Platz ein. Die Birken vermitteln eine gewisse Leichtigkeit und bieten ein schönes Herbstbild, manche Allergiker werden aber etwas gegen diesen Baumart einzuwenden haben. Im Vergleich zum offiziellen Entwurf wirkt der Platz stärker eingerahmt. Wie offen oder geschlossen der Eindruck am Ende wäre, hinge wohl vom genauen Pflanzplan ab. Die Simulation der Bürgerinitiative ist jedenfalls konkreter und nicht so aquarellgleich wie das Bild des Siegers – dort ist der Spielplatz gar nicht dargestellt. Vielleicht würde er das malerische Bild verschandeln … Den Anwohnern sind praktische Aspekte wichtiger, zum Beispiel genug Schatten auf dem Spielplatz. Außerdem schlägt der Verein einen Bürgertreff am Platz vor.
Wer selbst mitreden möchte, kann bei den Freunden des Josephsplatzes reinschauen – sie treffen sich wieder am 20. Mai ab 19:30 Uhr im Gebäude der Arbeiterwohlfahrt. Es befindet sich in der Arcisstraße am Ostausgang des Friedhofs. Einige der Aktiven wird man auch am 26. Mai um 19 Uhr bei der Mahnwache für die gefällten Ahornbäume treffen – direkt am Ahorneck.
Nachtrag: Die Birken hatte der Grafiker als Beispiel eingefügt. Der Entwurf wird nochmal überarbeitet und am 20. Mai vorgestellt.