Trommelmusik und dazu einige tanzende Menschen sind im Englischen Garten nichts Ungewöhnliches. Deshalb dauerte es etwas, bis ich mich orientiert und erkannt hatte, worum es hier tatsächlich ging:

In der Mitte bewegten sich immer zwei, gelegentlich wechselte ein neuer Partner in die Runde ein. Die beiden Akrobaten griffen einander spielerisch an, wichen aus, machten dabei Sprünge und Drehungen, sogar Handstände. Es wurde klar, dass die Sache mit Kampfsport zu tun haben musste, trotz der Musik, die bei anderen Techniken keine Rolle spielt.

Capoeira ist ein Kampftanz aus Brasilien. Er wurde ursprünglich von der schwarzen Bevölkerung des Landes praktiziert, die afrikanischen Einflüsse verschmolzen im Lauf der Zeit mit Kampfkünsten aus Asien, die sich in Brasilien ebenfalls weiterentwickelt haben (es gibt „Brasilian Jiu-Jitsu“). Die weitere Geschichte und Entwicklung lässt sich im Wikipedia-Eintrag über Capoeira nachlesen.

Heute wird der brasilianische Kampftanz auch in München trainiert, unter anderem am Josephsplatz und am Heimeranplatz. An einem Sonntag im August hatten sich verschiedene Gruppen zu einer gemeinsamen Capoeira-Vorführung getroffen. Wer selbst auf diese ungewöhnliche Weise die Geschicklichkeit und das Reaktionsvermögen trainieren möchte, kann sich nach einem passenden Training für Einsteiger erkundigen.