Die Heßstraße ist eine ruhige Einbahnstraße mit wechselnder Richtung, die für Radfahrer in beide Fahrtrichtungen freigegeben ist. Wie die Abendzeitung berichtete, ist der Radverkehr in der Heßstraße ein Thema im Bezirksausschuss – man diskutiert darüber, die Heßstraße als Fahrradstraße auszuweisen. Sogar eine Sperrung für Autos ist im Gespräch, wie auch immer diese aussehen könnte. Die Anwohner kann man nicht so einfach aussperren, und Durchgangsverkehr gibt es wegen der wechselnden Richtungen sowieso kaum. Das ruhige Foto oben wurde am Freitagnachmittag aufgenommen. Worum geht’s also?
Fahrradstraße – was bringt sie (nicht)?
Der Sinn einer Fahrradstraße wäre eine ruhige Route für Radler, die sie aber schon jetzt ist – eine Ausweisung als Fahrradstraße bringt für sich allein nicht unbedingt Verbesserungen. Womöglich sind Fahrradstraßen beliebt, weil es wenig kostet, in einer Seitenstraße ein paar neue Schilder aufzustellen. Wichtiger wäre aber, dass genug Platz für Radfahrer und den Gegenverkehr vorhanden ist, wie das Negativbeispiel Adalbertstraße streckenweise zeigt. Da müsste man sich womöglich an den ruhenden Verkehr heranwagen, also an die parkenden Autos. Und die sind manchem Stadtrat heilig.
Die Heßstraße könnte für den Radverkehr dennoch aufgewertet werden – sie führt rund anderthalb Kilometer von der Barer Straße bis zur Schwere-Reiter-Straße. Und dort, genauer gesagt auf der Straßenseite gegenüber, beginnt der Olympiapark. Das letzte Stück Heßstraße kam bei meiner letzten Befahrung teils daher wie ein Wald- und Feldweg, aber diese Provisorien neben dem Kreativquartier werden sowieso nicht ewig bestehen. Schwieriger ist schon die Schwere-Reiter-Straße selbst: Wer hinüber in den Olympiapark möchte, muss erst mal auf der linken Straßenseite zurück zur Kreuzung Dachauer Straße.
Heßstraße mit Brücke zum Olympiapark
Und da staunt man – ausgerechnet ein CSU-eigener Radfahrer bringt via Abendzeitung eine Fußgänger- und Fahrradbrücke über die Schwere-Reiter-Straße ins Gespräch. Der Mucradblogger gibt sich wenig beeindruckt, aber die neue Öffentlichkeit für die Idee könnte hilfreich sein. Immerhin gibt es seit Jahren eine Fußgänger- und Fahrradbrücke über den Ackermannbogen, um direkt von der Neubausiedlung in den Olympiapark zu gelangen, der Vorschlag für die Heßstraße ist also durchaus realistisch. (Die Strecke westlich der Lothstraße gehört aber nicht mehr zur Maxvorstadt, sondern zu Neuhausen-Nymphenburg.)
Im April hatte der Bezirksausschuss Maxvorstadt bereits beantragt, aus der Arcisstraße eine Fahrradstraße zu machen – ein Argument ist der ohnehin dichte Radverkehr an der TU. wir werden sehen, ob auch Stadtrat und Planungsreferat diese Anliegen aus dem Stadtviertel tatsächlich unterstützen.
Gut geschieben, Hier, in der Nähe des Harras, wo ich wohne, gibt es eine Fahrradstaße..Und das funktioniert. Die Erwachsenen auf der Straße, die kleineren Kinder auf dem Gehweg. Probleme gibt’s da nicht. Natürlich gibt’s hier Autos, aber die meisten stehen in Tiefgaragen, und man passt aufeunander auf.