Auf der Luisenstraße gibt es zwischen Zieblandstraße (Friedhof) und Brienner Straße (Königsplatz) keine Radwege. Dennoch wird die Straße intensiv von Radfahrern genutzt – immerhin führt die Luisenstraße an einigen Universitätsgebäuden vorbei und mündet in den Bahnhofsplatz. Hier gibt es einige Tipps zum sicheren Radeln auf der Fahrbahn und den Radwegen der Luisenstraße.
Anscheinend nicht allgemein bekannt: Wo es keinen Radweg gibt, schlängelt man sich nicht etwa über den Gehweg und bedrängt Fußgänger, sondern nutzt selbstverständlich die Fahrbahn. Einzelne Gehwegradler sieht man leider trotzdem – sie riskieren, dass sie Fußgänger gefährden und ein Bußgeld zahlen müssen.
Ab der Brienner Straße in Richtung Süden gibt es einen Radweg auf der Luisenstraße – hier haben Radfahrer die Wahl, ob sie die Fahrbahn benutzen oder auf den Radweg wechseln: Vor einigen Monaten wurde hier die Radwegbenutzungspflicht aufgehoben. Der Radweg ist zwar in einem passablen Zustand, allerdings müsste auf dieser Strecke besonders auf Fußgänger geachtet werden, die den Radweg nicht bemerken und darauf herumlaufen. Das Problem nimmt in Bahnhofsnähe eher zu, doch ausgerechnet das letzte Stück zwischen Elisen- und Arnulfstraße ist immer noch benutzungspflichtig – siehe das blaue Schild:
Auf der Straßenseite gegenüber exstiert auf dieser Höhe der Luisenstraße gar kein Radweg, er beginnt in Richtung Norden erst an der Sophienstraße vor dem Charles Hotel. Auf dem gepflasterten Abschnitt, der am Königsplatz an den Propyläen vorbei führt, ist er sogar als benutzungspflichtig beschildert – hier der Blick nach Norden in die Luisenstraße:
Was diese Benutzungspflicht bezwecken soll, ist nicht ganz klar, zumal der Radweg schon wenige Meter nach der nächsten Kreuzung endet und Radfahrer wieder in den Autoverkehr auf der Fahrbahn einfädeln müssen:
Ob nun jemand die paar Meter abknickenden Rest-Radweg jenseits der Kreuzung nutzt oder gleich links daran vorbei fährt: Vor dem Einfädeln in den Verkehr auf der Fahrbahn empfiehlt sich unbedingt ein Blick über die linke Schulter. Diesen unterlassen aber viele Radler, weil sie sich auf der Fahrbahn ohnehin sehr platzsparend an den parkenden Autos entlang drücken. Zu parkenden Autos sollte aber mindestens ein Meter Abstand gehalten werden, weil jederzeit eine Tür aufgehen könnte. (Vielleicht nehmen manche auch an, der Schulterblick sei nicht nötig, wenn sie den fürs Fahrrad vorgesehenen Teil der Straße benutzen.)
Vor den Kreuzungen mit der Gabelsberger- und Theresienstraße heißt es dann, sich in die richtige Spur einzuordnen. Neben der Option, geradeaus weiter zu fahren, könnte man auch nach rechts in die Gabelsbergerstraße einbiegen oder nach links in die Theresienstraße. Umgekehrt ist es nicht möglich, da beide Straßen Einbahnstraßen sind. Wer also die Theresienstraße in Richtung Norden überqueren möchte, wählt die rechte Spur:
Radfahrer, die sich wie der abgebildete Radler bescheiden am äußeren Rand der rechten Spur einordnen, müssen allerdings jenseits der Kreuzung weit nach links schwenken, um an den parkenden Autos vorbei zu kommen und dabei auch genug Abstand zu halten. Besser wäre es also, sich gleich in der Mitte der rechten Spur einzuordnen und dann mehr oder weniger geradeaus über die Kreuzung zu radeln – dann müssen sich Autofahrer in der selben Spur eben hinten anstellen und noch einige Sekunden mit dem Überholen warten. Die Situation ist praktisch dieselbe, wenn man von Norden kommend die Gabelsbergerstraße überquert.
Wie heißt es so schön in Bernd Slukas 10 Geboten des sicheren Radfahrens:
Keine Minderwertigkeitskomplexe – Du bist der Verkehr.